Nur nicht aufgeben

Nur nicht aufgeben

Nur nicht aufgeben, irgendwann wird man belohnt

Schon seit sehr langer Zeit versuche ich Gewicht zu verlieren und hatte es auch zwischenzeitlich aufgegeben, da scheinbar nichts wirklich dauerhaft hielt und das Gewicht sich immer weiter nach oben korrigierte. Nach den unzähligen versuchen verschiedener Diäten haben meine Frau und ich entschieden nie wieder eine Diät zu probieren.

Gesundheitscheck

Mittlerweile traten immer mehr diverse Krankheitsbilder auf, mit denen ich mich herumschlagen musste. Reflux mit Sodbrennen, schlechte Körperhaltung, Stiche im Herzbereich und einige andere sehr unangenehme Dinge. Jedes Mal wenn ich mal wieder etwas Neues im Fernsehen gesehen oder gelesen hatte, war ich völlig motiviert. Immer wieder versuchte ich meine Situation zu verändern, was meistens nicht lange anhielt.

Ich besuchte Ernährungsberater die als Kurse von Krankenkassen anboten wurden und suchte noch anderweitig Hilfe. Irgendwann kam ich zu der Einsicht, dass man in der Standardklasse nicht viele Möglichkeiten zu erwarten hatte. Die richtig teuren Kurse die mit hohen Eigenanteilen, konnten wir uns einfach nicht leisten. Ob die dann auch geholfen hätten ist dann auch fraglich?

So kam es, dass ich mehrere Jahre einfach herumgedümpelt bin. Mit furchtbarer Quälerei und Hoffnungsschimmer kam ich irgendwie von 19,6 kg Körpergewicht herunter, das aber immer noch deutlich von meinem Normalgewicht entfernt war.

OperationMit der letzten Ernährungsumstellung im Februar 2013 bekam ich ziemliche Probleme mit der Verdauung und litt unter Verstopfung. Zu viel Eiweiß, kaum Kohlehydrate und kaum Fett. Das Ergebnis der LowCarb Ernährung waren schmerzhafte Analfissuren und eine Entleerung der Därme waren kaum machbar. Der Gang zur Toilette waren ziemliche Alpträume. Kurz vor dem operativen Eingriff, hatte ich ein mehrstündiges Gespräch mit einer sehr netten Ärztin und die Erkenntnis war in meinen Augen ziemlich unglaublich. Der Eingriff wurde durch eine alternative abgewandt und Mitte August 2013 waren alle Probleme wieder im Griff und alles verheilt.

Ich startete meine letzte große Offensive, nahm etwas Geld in die Hand und kaufte mir ein Rudergerät. Die Absicht war, mit der empfohlenen Ernährungsumstellung und der täglichen sportlichen Aktivität endlich das Fett los zu werden und die Fitness wieder her zu stellen. Das Rudergerät kam, war im nu aufgebaut und freudestrahlend begann ich meinen Plan in die Tat um zu setzen.

Christopeit Ruder Lugano

Vier Wochen nach der Anschaffung des Rudergerätes musste ich es wegen zahlreicher defekte wieder zurücksenden. Für eine tägliche Benutzung mit solch einem großem Gewicht wären die Heimgeräte nicht ausgelegt und daher hätte ich ein hochwertigeres Gerät kaufen müssen. Die Preisklasse wäre ab 1.800 Euro aufwärts gewesen, so der Support des Herstellers.

Für solch eine stolze Summe kann man lange ins Fitnessstudio gehen und am nächsten Tag habe ich mich dann im Handumdrehen dort angemeldet. Die Investition des Gerätes ging dann eben in das Studio. Mein letzter Plan sollte nicht so kläglich scheitern, war ja klar das ich mit Problemen zu rechnen hatte, wie sollte es auch anders sein.

Neues Kapitel

Ich setzte mir nun einen neuen Startpunkt, bei der ich im September alles auf null zurückstellte und mir vorgenommen hatte jetzt richtig oder aufgeben und dahinvegetieren.

Seit Januar 2014 nutzte ich ein digitales Kalorientagebuch und muss sagen, dass es wirklich eine sehr gut funktionierende Wirkung hat. Kalorien zählen hat meine Frau mal gemacht, aber zu dieser Zeit ging das noch mit Tabellen, Bleistift und Papier, das war sehr Aufwendig. Ich selbst habe darauf verzichtet.

Im Januar 2014 fand meine Frau ein digitales Kalorientagebuch und war von den Rezessionen so begeistert, dass wir es unbedingt ausprobieren mussten

Um den gesamten Plan so genau wie möglich um zu setzen scheute ich keine Kosten und habe mir sogar eine Polar Puls Uhr gekauft, um die genauen Kalorienwerte ermitteln und aufschreiben zu können.

Anfangs kann man keine Höchstleistungen erwarten und so gab ich mir einen Monat Zeit um meine Fitness zu steigern. Anfangs waren es 15 Minuten auf dem Crosstrainer und nach einem Monat konnte ich dann eine Stunde auf dem Gerät trainieren.

In den Einstellungen trug ich sitzende Tätigkeit ein, da ich oft und viel am Rechner sitze. Plante eine negative Kalorienbilanz von 2000 kcal ein. Drei Monate später änderte ich die negative Kalorienbilanz auf 1500 kcal für weitere 3 Monate. Täglich eine Stunde Sport, das reichte.

Mein Gewicht am 06. April 2014 war 76 kg und damit 3 kg von meinem Normalgewicht entfernt, wobei immer noch eine Bauchbeule vorhanden war, aber keine hängende Fettmasse.

Mein Tagebuch führe ich täglich und ging auch täglich auf die Waage, es war ein richtiger Rausch, die Kilos fielen. Tag für Tag freute ich mich auf das morgendliche wiegen und konnte nicht verstehen, wie einfach es dann doch war, Gewicht zu verlieren. Es schien so einfach zu sein, dass ich es nicht glauben konnte. Alles was ich tat, war mich nur an der Kaloriengrenze zu orientieren, sonst nichts.

Das größte und auch kostenintensivste Problem war, das meine Kleidung nicht mehr passte und ausgetauscht werden musste. Los ging es mit der Leibwäsche die alle auf einmal ausgetauscht wurden. Die Hosen wurden mit engeren Gürteln ausgestattet und mal hier und da ein Oberteil. Die Zeit kam, da mussten neue Hosen her. Ich hatte direkt 4 Kleidergrößen unterboten und kaufte mir nur zwei neue Jeans. Bereits nach 3 Wochen passten diese Jeans dann auch nicht mehr richtig. Ich kaufte immer nur herabgesetzte Sonderangebote und besaß derzeit 3 Jeans, 5 T-Shirts und 2 Polo-Shirts. Eine Jacke mit der unfassbaren Größe von „S“. Oft kam ich aus dem Laden mit 5-6 Teile und bezahlte nur 8 bis 10 Euro dafür. Alle meine Kleidungsstücke hatte ich herausgeworfen, es war furchtbar und auch erlöst zugleich.

Michael mit Guertel

Endlich habe ich mal was geschafft, was ich all die Jahre versucht hatte und nicht schaffen konnte und darüber bin überglücklich.

Ab dem 1. April 2014 habe ich dann mein Training geändert und machte 3x Krafttraining und 4x Ausdauertraining wie gehabt. Diesmal aber nicht auf Zeit, sondern Kalorienorientiert. Mit einem Kaloriendefizit von 500 kcal und eine positive Stickstoffbilanz konzentriere ich mich jetzt nicht nur um den Abbau des restfettes, sondern auch um den Muskelaufbau.

Meine Puls Uhr (Polar FT80) hatte ich extra für die Fettverbrennung als auch für das später anstehende Muskeltraining gekauft und bin damit mehr als zufrieden. Alles wird gespeichert, digital ausgewertet und kann über alles noch mal reflektieren und korrigieren.

Nicht nur ich bin so begeistert, sondern auch meine Frau. Sie hat ebenfalls Feuer gefangen und nimmt auch fleißig ab.

Ich kann nur sagen, gut das ich nicht aufgeben wollte.

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